Mittwoch, 9. August 2006

Linkliste zu Beiträgen, die sich mit den Hintergründen des israelischen Angriffs auf Libanon befassen

Lutz Herden, Konzertierte Aktion. Israel macht's möglich. Der Libanon bietet den USA lange entbehrte Perspektiven, in: Freitag v. 4.8.06
http://www.freitag.de/2006/31/06310102.php

Moshe Zuckermann, Historische Finsternis. Paradigmenwechsel. Mit dem Angriff auf den Libanon wollte das israelische Militär eine offene Rechnung begleichen, in: Freitag v. 4.8.06
http://www.freitag.de/2006/31/06311101.php

Uri Avnery, Von der Hisbollah bis zu den Schiiten im Irak. Nach der dritten Woche des Libanonkrieges. Fragen und Antworten, in: Freitag v. 4.8.06
http://www.freitag.de/2006/31/06310401.php

ders., Israels wahre Ziele, in: Junge Welt v. 19.7.06
http://www.jungewelt.de/2006/07-19/033.php

Krieg im Nahen Osten vor weiterer Eskalation

Das israelische Sicherheitskabinett hat beschlossen, seine Bodenoffensive auszuweiten und das Militär tiefer in den Libanon vordringen zu lassen. Im Verlaufe der mittlerweile fünften Kriegswoche im Libanon schlagen indes immer mehr internationale Organisationen Alarm. Aus dem UN-Flüchtlingskommissariat ist zu hören, dass es im Lande keine sicheren Zonen mehr gibt und sich daher internationale Hilfslieferungen immer schwieriger gestalten. Zudem gehen die Ölvorräte allmählich zur Neige, so dass nach Informationen von WHO-Vertretern zu befürchten ist, dass ein großer Teil der Krankenhäuser am Ende der Woche seine Arbeit wird einstellen müssen. Auch andere Gesundheitseinrichtungen seien dann nicht mehr funktionstüchtig. Wegen der vor allem im Süden des Landes zerstörten Infrastruktur benötigen Kliniken Diesel oder Öl zum Betreiben ihrer Stromgeneratoren. Ohne Strom können Operationstische und andere lebensrettende Geräte nicht arbeiten, und die Kühlung von Medikamenten und Wirkstoffen wie Insulin ist dann nicht mehr gewährleistet.

"Hisbollah existierte noch nicht, als Israel den Libanon durch die vorangegangenen Invasionen verwüstete. Wie lange noch sollen wir die Geschichte vom angegriffenen Aggressor glauben, der Terrorismus ausübt, weil er sich im Recht fühlt, sich gegen Terrorismus zu verteidigen?", fragt der uruguayische Schriftsteller Eduardo Galeano. Israel habe "sechsundvierzig Empfehlungen der Generalversammlung und anderer Organisationen der Vereinten Nationen ignoriert. Wie lange noch dürfen die Regierungen in Israel das Privileg genießen, taub zu sein? Die Vereinten Nationen empfehlen, beschließen aber nichts. Wenn die UNO etwas beschließen will, wird es vom Weißen Haus mit dem Vetorecht verhindert. Washington hat im Weltsicherheitsrat vierzig Resolutionen, die Israel verurteilten, mit dem Veto zu Fall gebracht. Wie lange noch agieren die Vereinten Nationen, als würden sie Vereinigte Staaten von Amerika heißen?"
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Libanon/galeano.html

Die jüngsten Ereignisse im Nahen Osten haben 15 prominente Intellektuelle zu dem folgenden Offenen Brief veranlasst:

"Das jüngste Kapitel im Konflikt zwischen Israel und Palästina begann, als israelische Sicherheitskräfte zwei Zivilisten aus Gaza entführten, einen Arzt und seinen Bruder. Über diesen Vorfall wurde beinahe nirgends berichtet, außer in der türkischen Presse. Am folgenden Tag nahmen die Palästinenser einen israelischen Soldaten gefangen und schlugen einen Austausch gegen Häftlinge der Israelis vor - davon gibt es etwa 10.000 in israelischen Gefängnissen.

Dieses "Kidnapping" wurde als Verbrechen betrachtet, während die illegale Besatzung der Westbank und die systematische Aneignung der dortigen natürlichen Ressourcen - vor allem des Wassers - durch die Israelischen Verteidigungs-(!)kräfte als bedauerliche, aber unabwendbare Tatsache gilt. Dies ist typisch für die wiederholt vom Westen verwendeten doppelten Standards angesichts dessen, was den Palästinensern auf dem ihnen durch internationale Verreinbarungen zugesprochenen Territorium in den letzten siebzig Jahren angetan wurde.

Heute folgt Gewalttat auf Gewalttat; behelfsmäßige Raketen kreuzen den Weg von hoch entwickelten Raketen. Letztere finden ihr Ziel üblicherweise dort, wo die enterbten und zusammengepferchten Armen leben und auf etwas warten, das man einst Gerechtigkeit nannte. Beide Arten von Raketen zerreißen auf schreckliche Weise Körper - wer außer Feldkommandanten könnte das auch nur für einen Moment vergessen?

Über jede Provokation und Gegenprovokation wird gestritten und gepredigt. Aber alle darauf folgenden Argumente, Beschuldigungen und Schwüre dienen nur dazu, die Aufmerksamkeit der Welt von einer lange währenden militärischen, ökonomischen und geografischen Praxis abzulenken, deren politisches Ziel in nicht weniger als der Auflösung der palästinensischen Nation besteht.

Dies muss laut und deutlich gesagt werden, da diese Praxis - nur halb angekündigt und oft geheim - in diesen Tagen schnell voran schreitet. Nach unserer Meinung muss sie unaufhörlich und ewig als das, was sie ist, erkannt und bekämpft werden.
"

Tariq Ali - Russell Banks - John Berger - Noam Chomsky - Richard Falk - Eduardo Galeano - Charles Glass - Naomi Klein - W.J.T. Mitchell - Harold Pinter - Arundhati Roy - José Saramago - Giuliana Sgrena - Gore Vidal - Howard Zinn
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Libanon/intellektuelle.html
logo

ogranet

Aktuelle Beiträge

Go WildEast - Eindruecke...
Lviv Meine tolle Gastgeberin Iwona war Garant...
ogra - 18. Nov, 03:02
Go WildEast
Riga
ogra - 18. Nov, 02:19
Go WildEast 5
Krim
ogra - 18. Nov, 02:18
Go WildEast
Odessa
ogra - 18. Nov, 02:16
Go WildEast 3
Kiew
ogra - 18. Nov, 02:15

Suche

 

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Archiv

August 2006
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
11
12
13
14
15
17
18
19
20
21
22
23
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 

Alle Links in Popups öffnen

alle Links auf der aktuellen Seite in einem neuen Fenster öffnen 

RSS Box


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren