Rückblick I: Behörden des Landkreises Halberstadt knickten vor NPD-Drohungen ein
Am 8.3. dieses Jahres wollte der Liedermacher Konstantin Wecker unter dem Motto "Nazis raus aus dieser Stadt!" im Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Halberstadt (Sachsen-Anhalt) auftreten. Doch nachdem der örtliche NPD-Kreisverband in einem Schreiben drohte, "aktiv an der Veranstaltung teilzunehmen", bekam die Verwaltung es mit der Angst zu tun und gab dem Druck der NPD nach: Das Konzert wurde abgesagt. Das Herumeiern des Landkreises bei der "Begründung" der Absage konnte an Peinlichkeit kaum noch überboten werden. So gab zunächst eine Sprecherin des Landkreises gegenüber tagesschau.de zu verstehen, dass "in schulischen Gebäuden keine kommerziellen Veranstaltungen stattfinden dürften", allein, von einer solchen konnte überhaupt keine Rede sein, hatte Wecker doch bereits im Vorfeld erklärt, ohne Gage auftreten zu wollen. Und der stellvertretende Landrat, Hans-Dieter Sturm, fabulierte gar, der Landkreis müsse befürchten, dass sich künftig in der Schule auch rechtsextremistische Veranstaltungen nicht mehr verbieten ließen, wenn zuvor ein Wecker-Konzert in Zusammenarbeit mit dem alternativen Zentrum "Zora" stattgefunden habe. Der Liedermacher könne damit ein Präzendenzfall werden. Auf die Frage, warum Wecker in Jena in einer Schule auftreten könne, in Halberstadt aber nicht, sagte der stellvertretende Landrat, Thüringen sei eben Thüringen, Sachsen-Anhalt eben Sachsen-Anhalt.
Vgl.auch: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5310066_NAV_REF1,00.html
ogra - 24. Aug, 16:53