Rückblick II: Halberstadt wurde am 17.6. zur No-Go-Area für Nazis erklärt

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1179 habe Heinrich der Löwe, nachdem er München gegründet hatte, Halberstadt geplündert und zerstört. Gleichwohl sei er, der Münchner Konstantin Wecker, nicht in Sachen eines »Anti-Halberstadt-Feldzugs« hier. Er sehe das Open-Air unter dem Motto »Jetzt erst recht: Nazis raus aus unserer Stadt!« als Akt der Wiedergutmachung für die Taten des Münchner Stadtgründers.
Diese launige Eröffnung hatte sich Wecker zurechtgelegt, um Distanz zwischen sich und das Grußwort des Bürgermeisters, Dr. Harald Hausmann, zu bringen. Das wäre nicht nötig gewesen. Der Mann, der früher einen Schlachthof leitete und jetzt die ganze Stadt, war selbst um Abstand bemüht. Er sagte über das von der NPD verhinderte Antifa-Konzert von Wecker und Heinz Ratz im März nur, daß er darüber heute nichts sagen werde.
Hausmann distanzierte sich sicherheitshalber auch noch von jedem erdenklichen Extremismus, namentlich: dem von links, dem von rechts, aber auch dem von oben und dem von unten– was er damit gemeint hat, wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben. Als der oberste Halberstädter (parteilos) schließlich fröhlich »Hannes Wecker« auf die Bühne rief, erkundigte sich dieser umgehend nach dem Verbleib von Konstantin Wader.

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[In der blauen Jacke: ein ganz besonderer Wader-Fan]

Das Antifa-Konzert fand Open Air statt, auf einem Platz namens »Düstergraben« in der sehenswerten historischen Altstadt. Es hatte geregnet, den ganzen Tag hingen dichte Wolken. Trotzdem hatten sich gut 1000 Leute eingefunden. Reisefreudige Dauerfans, viel örtliches Volk. Das andere Halberstadt. Und als Konstantin Wecker Halberstadt zur No-Go-Area für Nazis erklärte, schien die Abendsonne warm vom wolkenlosen Himmel herunter.
Nach Weckers erstem Part begann Hannes Wader mit dem Talking Blues »Nazis singen meine Lieder«. Er protestiert darin gegen die Enteignung einiger seiner Songs durch Nazis, und dabei entfaltete Wader eine veritable Johnny-Cash-Aura.

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Strom & Wasser kamen auf die Bühne. Heinz Ratz sang nur halbhart über »Das Harte«, das ein Krebsgeschwür sei, und sehr ausdrucksstark: »Es wird alles wieder gut, Herr Professor«, von Georg Kreisler. Danach war Hans Eckardt Wenzel an der Reihe: ein Supertyp, echter Volkssänger, künstlerisch erste Garnitur.

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